Vinschgau 300 Sonnentage
Sie kennen den Vinschgau im Westen Südtirols vom Reschenpass bis Meran? Dann klicken Sie einfach weiter. Wenn nicht, dann lassen Sie uns den Vinschgau hier vorstellen. Das Tal an der jungen Etsch, eine Trockeninsel mit wenig mehr als 400 Millimeter Niederschlag im Jahr und seinen beinahe 300 Sonnentagen.
Die ideale Voraussetzung für den Fremdenverkehr mit nahezu mediterranen Werten war für die Bauern seit jeher ein Handicap. Ohne die künstliche Bewässerung der Felder war an eine intensive Nutzung des Bodens nicht zu denken. Doch schon früh wussten sich die Vinschger zu helfen.
In mühevoller Arbeit wurde von entlegenen Bächen das Schmelzwasser der Gletscher in Wassergräben abgeleitet und auf die Felder verteilt. Teile dieses Bewässerungsnetzes - die so genannten Waale - überziehen heute noch die Berghänge und gelten gleichzeitig als die schönsten Wanderziele im Frühjahr und Herbst.
Die Wasserknappheit bestimmte über Jahrhunderte das Leben im Tale. Erst der Fremdenverkehr und der Obstbau brachten einen gewissen Wohlstand. Bis in die 1950er Jahre war der Vinschgau das Armenhaus Südtirols. Ein Glück für das Tal.